Orthopädie

In der Physiotherapie stellt die Orthopädie das Haupttätigkeitsfeld dar. In Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten werden die vielseitigsten Krankheitsbilder des Stütz- und Bewegungsapparates behandelt, wie zum Beispiel angeborener Fehlbildungen, Verletzungen nach Unfällen oder der Vorbeugung und Therapie chronischer Erkrankungen.  

Wir erarbeiten mit ihnen einen individuellen Behandlungsplan, damit sie wieder aktiv ohne Schmerzen im Leben stehen!

Abb Bandscheibenvorfall

Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall zeigt sich durch zum Teil sehr starke Rückenschmerzen und verspannter Muskulatur im betroffenen Bereich. Die Ursache liegt in einer verlegten Bandscheibe (Prolaps), die auf die anliegenden Nervenbahnen drückt. Oft strahlen die Schmerzen in die Arme bzw. Beine aus. Darüber hinaus kann es zu Missempfinden wie Kribbeln, Taubheit oder sogar Lähmungserscheinungen bis in die Hände und Füße kommen. Am häufigsten betroffen ist die Lendenwirbelsäule, gefolgt von der Halswirbelsäule, seltener die Brustwirbelsäule.

In schweren Fällen ist eine zügige OP notwendig, um eine dauerhafte Schädigungen der Nerven zu vermeiden. Leichte und mittelschwere Bandscheibenvorfälle können sehr gut mit Physiotherapie konservativ behandelt werden. Ziel ist es zunächst die verspannte Muskulatur zu detonisieren und die Schmerzen zu lindern. Danach wird mit gezielter Krankengymnastik die meist zu schwache Rumpfmuskulatur gestärkt, damit diese die Wirbelsäule wieder optimal stabilisieren kann. Dadurch werden Fehlhaltungen verbessert und das Risiko erneuter Bandscheibenvorfälle reduziert. Langfristig sollte die kräftige Rumpfmuskulatur mit Rückenschule und Sport erhalten werden.  

Abb OP-Nachsorge

OP-Nachsorge

Einer der häufigsten Einsatzgebiete der Physiotherapie ist die Nachsorge von chirurgischen Eingriffen. Verletzungen nach Unfällen (Bänderrisse, Knochenfrakturen), Gelenk-Fehlstellungen (Hallus Valgus, Genu Valgum / Valgus) oder Verschleißerscheinungen (Arthrose) können so ausgeprägt sein, dass sie sich nicht mehr konservativ behandeln lassen, sondern operiert werden müssen. Nach der OP hat die Physiotherapie zunächst die Aufgabe die Heilung zu unterstützen und im Anschluss die Funktion sowie die Beweglichkeit der betroffen Gelenke wiederherzustellen.  

Die Therapie richtet sich dabei sehr individuell je nach Beschwerdebild und Stärke der Beschwerden. Zu Beginn steht die Heilung des OP-Bereichs im Vordergrund. Mit dosierter Krankengymnastik und Manueller Lymphdrainage wird der Stoffwechsel verbessert und die betroffenen Strukturen mobilisiert. Mit fortschreitender Heilung steigt auch die Intensität der physiotherapeutischen Übungen. Nach und nach werden die Muskeln wieder aufgebaut und die natürliche Körperbewegung wiederhergestellt. Zunächst nur die einzelnen Gelenke, später werden die komplexen Bewegungsabläufe wie das Laufen oder das Greifen und Heben eintrainiert. 

Abb Hüft-TEP

Hüftprothese / Hüft-TEP

Bei einer Hüft-TEP wird ein Hüftgelenk durch ein künstliches Implantat ersetzt. Beim Hüftgelenk sind Gelenkkopf und Gelenkpfanne eng umschlossen. Beide sind mit einer Knorpelsicht überzogen und durch Gelenkflüssigkeit (Synovia) gleitend gelagert, um eine reibungsarme schmerzfreie Bewegung der Beine zu ermöglichen. Infolge von körperlicher Überlastung, rheumatischen Erkrankungen, Schenkelhalsbrüchen oder angeborener Fehlbildungen verschleißen die Hüftgelenke vorzeitig, so dass die Knorpelschicht und Knochen dauerhaft beschädigt werden. Man spricht dann von einer Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose). Die Bewegung der Hüfte, insbesondere beim Laufen, werden zunehmend schmerzhafter, zunächst nur bei Belastung später auch in Ruhe.  

Die Hüftgelenkprothese ersetzt das geschädigt Gelenk und stellt die natürliche Gelenkbewegung wieder her. Bereits direkt nach der OP ist das Hüftgelenk wieder voll belastbar. Lediglich das Bewegungsausmaß ist noch eingeschränkt. Nach wenigen Wochen ist die schmerzfreie Bewegung wieder möglich. Die Physiotherapie begleitet dabei vom ersten Tag an im Krankhaus, in der Rehaklinik und schließlich in der ambulanten Physiotherapie bzw. im Hausbesuch. Ziel ist es den Heilungsprozess zu fördern, mit Krankengymnastik Muskeln aufzubauen und die natürlichen Bewegungsabläufe mit individueller Gangschule wieder einzuüben.

Abb WS-Syndrom

Wirbelsäulen-Syndrom (HWS, BWS, LWS)

Syndrom bedeutet das mehrere Beschwerden mit meist ungeklärter Herkunft gleichzeitig auftreten. Die Anatomie der Wirbelsäule ist sehr komplex. Daher sind die Beschwerden auch sehr individuell. Unterschieden wird zunächst nach dem Ort der Beschwerden, d.h., Halswirbelsäule (HWS-Syndrom), Brustwirbelsäule (BWS-Syndrom) und Lendenwirbelsäule (LWS-Syndrom). Weiter wird differenziert nach Hauptschmerz und Schmerzausstrahlung sowie der konkreten Ursache der jeweiligen Beschwerden. Darüber hinaus können vielseitige zusätzliche Symptome auftreten, wie zum Beispiel Schwindel, Ohrgeräusche, Missempfindungen, Taubheit, Herzrasen, Schwitzen oder Lähmungen in den Extremitäten. So vielseitig die Beschwerden sind, so verschieden sind auch die Ursachen. Möglich sind zum Beispiel blockierte Wirbelkörper, abgedrückte Nerven, Abnutzungserscheinungen (Arthrose), Gleitwirbel, Gelenkentzündungen (Rheuma), Körperfehlhaltungen oder einseitige Belastungen im Alltag.

In der Physiotherapie wird mit einem individuellen Therapieplan auf die jeweiligen Beschwerden eingewirkt. Hierbei kommen alle Therapieformen zum Einsatz, die Klassischen Massage, die Krankengymnastik, die Wärmetherapie und vieles mehr. Die Behandlung ist meist langwierig und aufwendig. Wichtig sind auch regelmäßige sportliche Aktivitäten sowie ein gesunder Lebensstil seitens des Patienten.

Abb ISG-Blockade

ISG-Blockade / Ischias

Eine ISG-Blockade zeigt sich durch plötzliche starke Schmerzen im unteren Rücken, die teilweise bis in die Beine ausstrahlen. Auch Taubheit und Kribbeln sind möglich. Die Ursache liegt in einem überbeanspruchten Iliosakralgelenk (ISG). Es hat die Aufgabe die Wirbelsäule und das Becken fest, aber leicht flexibel zu verbinden, um das Gewicht des Körpers federn zu übertragen. Das ISG besteht aus zwei verschieblichen Knochenflächen, die durch Sehnen und Bändern sehr fest umschlossen sind. In jungen Jahren sind die Gelenkflächen noch sehr glatt. Im Laufe des Lebens werden sie jedoch uneben und neigen zum Verkanten. Bei Fehlbelastung oder kräftigen ruckartigen Bewegungen, meist bei Alltagstätigkeiten, kann sich das ISG verkanten und es kommt zu einer schmerzhaften dauerhaften Reizung der Nerven. Es federt nun nicht mehr, die Gewichtskräfte wirken stoßartig auf die Hüfte. 

In der Physiotherapie werden die verkanteten Gelenkflächen mit gezielten Handgriffen wieder mobilisiert. Zusätzlich wird die umliegende verspannte Muskulatur mit speziellen Weichteiltechniken wieder detonisiert, um die Schmerzen zu reduzieren. Anschließen wird die Rumpfmuskulatur mit individueller Krankengymnastik gestärkt, um das ISG dauerhaft zu stabilisieren und weitere Blockaden zu vermeiden.

Abb Knie-TEP

Knieprothese / Knie-TEP

Bei einer Knie-TEP wird ein Kniegelenk durch ein künstliches Implantat ersetzt. Das Kniegelenk ist ein komplexes Gelenk mit mehreren Gelenkflächen und stabilisierenden Bändern. Nur im Zusammenspiel ist eine optimale schmerzfrei Bewegung des Knies möglich. In Folge von langjähriger Überbelastung, angeborenen Fehlstellungen oder rheumatischen Erkrankungen können die einzelne Strukturen Schaden nehmen. Man spricht von einer Kniearthrose (Gonarthrose). Die Bewegung des Knies, insbesondere beim Laufen, werden zunehmend schmerzhafter, zunächst nur bei Belastung später auch in Ruhe.  

Die Kniegelenkprothese ersetzt das geschädigt Gelenk und stellt die physiologische Gelenkbewegung wieder her. Bereits am Tag nach der OP ist das Kniegelenk wieder vollbelastbar, lediglich das Bewegungsausmaß ist aufgrund der Wundheilung  eingeschränkt. Nach wenigen Wochen ist die schmerzfreie Beugung des Knies wieder möglich. Die Physiotherapie unterstützt dabei vom ersten Tag an im Krankhaus, in der Rehaklinik und letztlich in der ambulanten Praxis bzw. im Hausbesuch. Ziel ist es den Heilungsprozess zu fördern, mit Krankengymnastik das Kniegelenk zu stabilisieren und die natürlichen Bewegungsabläufe mit individueller Gangschule wieder einzuüben. 

Abb Schulter-Syndrom

Schulter-Syndrom / Impingement

Der Schultergürtel ist ein komplexes System aus zahlreichen Gelenken, Muskeln und Bändern. Das Schultergelenk trägt die Hauptlast der Arme. Es wird vor allem durch die Muskulatur stabilisiert und hat eine komplizierte Biomechanik. Dementsprechend vielseitig sind die Beschwerden die bei Störungen des muskel-skelettären Zusammenspiels auftreten können. Häufig kommt es zu Schleimbeutelentzündungen, Verschleißerscheinungen an den Knorpelflächen (Arthrose), Sehnenreizungen oder Sehenrupturen sowie Knochenbrüchen nach Unfällen. Eines der häufigsten Befunde ist das Impingement-Syndrom der Schulter. Hierbei kommt es bei Bewegung des Armes zu einer Verengung unter dem Schulterdach, so dass Nerven, Sehnen oder Muskeln eingedrückt werden. Dies führt zu schmerzhaften Reizungen mit eingeschränkter Beweglichkeit. Meist sind Entzündungen und Schwellungen im Bereich des Schultergelenkes die Folge. Diese wiederum verstärken die Symptome noch weiter.  

In der akuten Phase zielt die Physiotherapie darauf ab die Beweglichkeit im Schultergelenk zu erhalten und den Stoffwechsel im Gelenk durch dosierte Krankengymnastik zu verbessern, um die Heilung der Entzündung zu fördern. Unter therapeutischer Anleitung wird die Intensität der Übungen kontinuierlich gesteigert. Das natürliche Bewegungsmuster wird wiederhergestellt, indem die Muskulatur der Schultermanschette gezielt gestärkt wird. Funktion des Schultergelenks wird verbessert.

Abb Osteosporose

Osteoporose

Osteoporose ist eine Erkrankung der Knochen, bei der das Knochengewebe an Dichte verliert und dadurch weniger belastbar wird. Dieser degenerative Prozess ist ein schleichender Prozess und bleibt meist lange Zeit unbemerkt. Denn poröse Knochen verursachen keine Schmerzen. Daher wird Osteoporose in der Regel erst in einem späten Stadium diagnostiziert, wenn massive Rückenschmerzen einsetzen oder es zu plötzlichen Knochenbrüchen durch alltägliche Belastungen kommt. Der Rückgang von Knochensubstanz ist in einem gewissen Maß  ein völlig normaler Prozess des Alterns. Wird jedoch zu viel abgebaut, durch genetische Veranlagung oder hormonellen Störungen, sollte entgegengesteuert werden.

Bei rechtzeitiger Therapie kann der Osteoporose gut vorgebeugt werden. Das Knochengewebe reagieren stetig auf mechanische Beanspruchung und Entlastung und passt sich mit der Festigkeit den Erfordernissen an. Mit Physiotherapie kann dem Knochenschwund vorgebeugt und die noch vorhandene Knochenmasse wieder gestärkt werden. Bei regelmäßigem wöchentlichen Training mit speziellen krankengymnastischen Übungen können die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert und die Schmerzen reduziert werden. Die Physiotherapie wird dabei individuell auf Alter und vorhanden Beschwerden abgestimmt. Zusammen mit einem aktiven Lebensstil und gesunder Ernährung lassen sich so sehr gute Ergebnisse erzielen. 

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